Mobil trotz Immobilie

Ein Modell für junge Erwachsene, die unabhängig bleiben möchten

Von den 1.000 jungen Erwachsenen, die das Immobilienberatungsunternehmen CBRE kürzlich für seine Studie „Life-Work- Play: Millennials in Deutschland“ gefragt hat, ob sie künftig in der eigenen Immobilie oder zur Miete wohnen möchten, gaben rund 30 % an, auf Eigentum verzichten zu wollen, um ungebunden zu bleiben.

Dabei wünschen sich viele 18- bis 34-Jährige durchaus eine eigene Immobilie, wie eine im Sommer 2016 veröffentlichte Erhebung der Postbank zeigt. Vor allem, weil sie unabhängig von steigenden Mieten sein möchten. Wie gelingt also der Spagat zwischen mobiler Lebensweise, unsicherem Arbeitsplatz und Wohneigentum?

Eine eigene Immobilie, mit der man sich fest verortet, scheint da nicht mehr zeitgemäß.

Mit der Zwickmühle, in der junge Menschen stecken, die einerseits flexibel sein müssen und wollen und andererseits trotzdem ein urmenschliches Bedürfnis nach Sicherheit haben, hat sich der kanadische Immobilienexperte Alex Avery beschäftigt. In seinem 2016 erschienenen Bestseller „The wealthy renter“ schlägt er vor, in jungen Jahren sehr wohl eine Immobilie zu kaufen, sie jedoch zunächst zu vermieten und erst dann selbst zu nutzen, wenn man sesshaft werden möchte bzw. die Raten durch die Mieteinnahmen getilgt wären und das Objekt schuldenfrei sei. Die Immobilie quasi auf Rentenbasis, nur als umgekehrtes Modell.